BACH & SOHN
BACH & SOHN
Eine neue CD-Einspielung mit Trompete und Orgel
Im April diesen Jahres hat Rita Arkenau-Sanden, Solotrompterin der Lüneburger Symphoniker zusammen mit Rolf Müller, dem Domorganisten des Altenberger Doms Werke von Johann Sebastian Bach und seinem Sohn Carl Philipp Emanuel Bach aufgenommen. Die CD ist jetzt im Verlag Clarin Nidos Records erschienen.
Musik im Altenberger Dom
Mit Johann Sebastian Bach und Carl Philipp Emanuel Bach erklingen Werke des Barocks und der Frühklassik in der Zisterzienserabtei St. Maria Himmelfahrt in Altenberg, bekannt als der Altenberger Dom im Bergischen Land. Nicht nur die verschiedenen Stimmungen im Verlauf der Tages- und Jahreszeiten im Tal der Dhünn begeistern die Besucherinnen und Besucher dieser Klosteranlage. Der Altenberger Dom beeindruckt zudem durch seine schlichte und klare Architektur, lädt die Menschen in eine Atmosphäre der Ruhe und Ausgeglichenheit ein. Und auch die Kirchenmusik aller Epochen spielt eine große Rolle in dieser Kirche, die von beiden Konfessionen genutzt wird. Die Kombination von Trompete und Orgel ist dabei ganz besonders geeignet für diesen Kirchenraum.
Bach und die Trompete
Johann Sebastian Bach hat die Trompete bzw. Clarintrompete in seinen Kompositionen für das Fürstliche, Feierliche, Erhabene vielfach verwendet. Das Clarinspielen galt im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts als hohe Kunst. Seit dem späten Mittelalter war es ausschließlich professionellen Musiker vorbehalten wie Hof- und Militärtrompetern, Türmern und Stadtpfeifern.
Neben Kantatenauszügen, in denen Bach die Trompete als Soloinstrument einsetzte, sind weitere Konzerte in der Bearbeitung für Trompete und Orgel zu hören: eine Transkription eines Konzerts d-Moll BWV 974 nach Alessandro Marcello, eine Rekonstruktion des Konzerts A-Dur BWV 1050 und die Sonate g-Moll, die früher Johann Sebastian Bach zugeschrieben wurde, aber nach neuerer Forschung aus der Feder seines Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach stammt.
Den Orchesterpart, sei es als Continuo oder Kammerorchester, übernimmt die Orgel. Zum einen spielt Rolf Müller, Domorganist des Altenberger Doms, die große Domorgel der Firma Klais, zum anderen die kammermusikalische Truhenorgel der niederländischen Orgelmanufaktur Klop, die sich 2017 zur großen Domorgel gesellte.
Lichtbrücke
Mit jedem Verkauf einer CD wird eine Spende an die Organisation „Lichtbrücke e.V.“ geleistet. Die Lichtbrücke e.V. wurde 1983 als eingetragener Verein in Engelskirchen gegründet. Sie ist eine freie Organisation und arbeitet gemeinsam mit ihren
Partnerorganisationen in Bangladesch mit dem Ziel, die Armut dort zu überwinden, die Menschenrechte zu sichern, Umweltzerstörung und Klimawandel entgegenzuwirken und den Menschen in Bangladesch ein Leben in Würde zu ermöglichen.
1 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
Aria des Äolus: „Zurücke, zurücke, geflügelten Winde“ BWV 205, 11
aus der Kantate: „Zerreißet, zersprenget, zertrümmert die Gruft“ | 03:48
2 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
„Air“ BWV 1068, 2
aus der 3. Orchestersuite D-Dur | 04:51
3 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
„Schafe können sicher weiden“ BWV 208, 9
aus „Was mir behagt, ist nur die muntre Jagd“ (Jagdkantate) | 04:34
4-6 | CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714-1788)
Sonate g-Moll Allegro – Adagio – Allegro
früher BWV 1020 | 10:14
7-9 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750) /ALESSANDRO MARCELLO (1684-1750) Konzert d-Moll BWV 974
Andante e spiccato – Adagio – Presto | 11:10
10-11 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
1. Chorus „Herz und Mund und Tat und Leben“ BWV 147, 1
6. Chorus „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ BWV 147, 6
aus der Kantate: „Herz und Mund und Tat und Leben“ | 08:34
12 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
„Erfüllet, ihr himmlischen, göttlichen Flammen“ BWV 1,3
aus der Kantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ zu Mariae Verkündigung | 04:07
13-15 | JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750)
Konzert in A-Dur BWV 1055
ohne Satzbezeichnung – Larghetto – Allegro ma non troppo | 15:40
Rita Arkenau-Sanden und Rolf Müller stellten CD vor
Programm mit doppeltem Bach
VON CHRIISSTTOPH KONKULLEEWSSKII
05.11.2022
Kölner Stadtanzeiger
Geistliche Musik mit Segensgebet: Im Altenberger Dom ist das
jeden Sonntag um 14.30 Uhr zu hören. Am letzten Wochenende war das
Programm besonders gut besucht, denn zu Gast waren Trompeterin Rita
Arkenau-Sanden und Domorganist Rolf Müller, die große Meister ihres
Fachs sind und oft zusammen gespielt haben. ...
In diesem Jahr stellten sie ihre neue CD vor, mit Musik von Johann Sebastian
Bach und seinem Sohn Carl Philipp Emanuel Bach. ...
Festliche Musiken umrahmten das Programm: „Zurücke, Zurücke, geflügelte
Winde“ aus BWV 205 zu Beginn, das Allegro in A-Dur aus BWV 1055
zum Schluss. Virtuos und mit großer Leichtigkeit spielten Arkenau-Sanden
und Müller, auf der hohen, klaren Trompete und der Klais-Orgel, die in
diesem Fall das ganze Orchester ersetzte.
Doch besonders erreichten das Publikum die eindringlichen, sanft gespielten
Melodien. Die Air aus Bachs 3. Orchestersuite und der Choral aus „Jesus
bleibet meine Freude“, der mit dem milden Neunachtel-Takt der Orgel
eingeleitet wird. Das Stück gab es als Zugabe.
Die Klais-Orgel bleibt das maßgebliche Instrument im Dom. Dennoch entfaltete
sich die Orgelsonate in g-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach mit
besonderem Charme gerade auf diesem kleineren Instrument. Zaghaft
stößt der Komponist hier die Tür zu einer neuen musikalischen Epoche auf,
ohne sich vom machtvollen Kontrapunkt seines Vaters ganz zu lösen. Und
genau dazu passt das dezentere Instrument gut. ...
Herz und Mund und Tat und Leben
25 Jahre Theater und eine neue CD: Trompeterin Rita Arkenau-Sanden kümmert sich um „Bach & Sohn“
Von Hans-Martin Koch
Landeszeitung 11.12.2022
Lüneburg. Seit 25 Jahren spielt Rita Arkenau-Sanden Solotrompete am Theater Lüneburg. Ein echtes Jubiläum! 1997 hatte sie bei den Lüneburger Symphonikern begonnen, die Dirigenten der Saison hießen Wolfgang Balzer und Sierd Quarré. Neben der Arbeit im Orchestergraben und bei Konzerten über Lüneburg hinaus konzentrierte sich die Musikerin früh auf die Barocktrompete. Ihr Können zeigt sie nun auf einer neuen CD: „Bach & Sohn“.
Carl Philipp Emanuel Bach führt in die Frühklassik
Die Barocktrompete kommt besonders im Konzertieren mit der Orgel zur Geltung. Rita Arkenau-Sanden nahm bereits 2006 ein Album mit dem damaligen St.-Michaelis-Kantor Tobias Gravenhorst auf. Seit vielen Jahren aber ist der Altenburger Domkantor Rolf Müller im Bergischen Land regelmäßiger Konzertpartner und nun nach dem Album „Concerto“ (2016) auch auf „Bach & Sohn“ zu erleben.
Sohn meint Carl Philipp Emanuel (1714-1788), der als Vertreter der Frühklassik die Barockmusik fortentwickelte „Es war ein lang geplantes Projekt, dass durch die Pandemie und das Hochwasser im Rheinland im vergangenen Jahr geprägt war“, sagt die Musikerin. Aufgenommen wurde die CD im Altenberger Dom und dort jetzt auch vorgestellt.
Arkenau-Sanden, die aus Bergisch-Gladbach stammt, beweist bei der Stückauswahl tiefe Kenntnis des Bach-Repertoires. Neben behutsam arrangierten Bach-Hits wie dem „Air“, „Schafe können sicher weiden“ oder „Wohl mir, dass ich Jesum habe“ aus der Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ finden sich wenig bekannte, umgearbeitete Arien. Dazu kommen Konzertstücke wie die dem Sohn C.P.E. zugeschriebene Sonate g-Moll.
Musiziert wird auf hohem Niveau, mit Anteilnahme, Klangsinn und mit Zeit, die Musik atmen zu lassen. Arkenau-Sanden gibt dem Trompetenglanz und -stolz Raum, aber nie in einer auftrumpfenden Art, wie sie die Güttlers und andere Startrompeter demonstrieren. In Rolf Müller hat sie einen Klangpartner, der sich einpasst und dort, wo gefordert, an der großen und an der Truhenorgel Akzente setzt.
CD-Release-Konzert in Winsen/Luhe
Rita Arkenau-Sanden hätte ihre CD gern in Lüneburg präsentiert. Die Kirchen hätten aber wegen der hohen Energiekosten keine Kapazitäten für Sonderkonzerte, teilt die Trompeterin mit. In Winsen ist es möglich, am Sonntag, 13. November, 17 Uhr mit Reinhard Gräler an der Orgel. Einzelne Werke des Albums spielt die Musikerin in Lüneburg, am 4. Dezember um 17 Uhr, beim Weihnachtssingen in St. Michaelis mit Henning Voss. Dann beim Weihnachtskonzert mit Martin Rohlfing an der Orgel bei Alexander Eissele und dem Friends Orchestra am 12. Dezember in St. Michaelis. Drittens am ersten Advent, 27. November, um 15 Uhr mit Organist Peter Elflein bei der Verabschiedung von Pastorin Amélie zu Dohna im Bardowicker Dom, der künftigen Äbtissin des Klosters Lüne.
„Bach & Sohn“ erschien in Rita Arkenau-Sandens eigenem Label Clarin Nidos Records, ist beim LZ-Shop erhältlich und über die Homepage www.rita-arkenau.de. Mit jedem Verkauf einer CD geht eine Spende an den Entwicklungshilfe-Verein Lichtbrücke.